CHRONOLOGIE EINER LEGENDÄREN KAMERA Von der Carl Zeiss Jena-Contax zur Kiev Die Kameramodelle Contax I/II/III aus der Dresdener Produktion und die Contax IIa/IIIa aus Stuttgart sind wohl jedem Photographica-Sammler zum Begriff geworden. Auch über die Namensschwester Contax S, dem Urtyp der SLR-Entwicklung, sind in den vergangenen Jahren einige Berichte verfasst worden. Doch um die Entwicklung der Contax II/III bei Carl Zeiss Jena ranken sich mehr oder weniger Gerüchte oder Vermutungen. Dass die Nachkriegsproduktion der Contax und des millionenfach gebauten Schwestermodells Kiev in Jena begann, bedarf einmal der näheren Betrachtung. Zusammen mit dem langjährigen Contax-Kenner Kurt Jüttner, Offenbach, konnte ich viele von ihm zur Verfügung gestellten Archivunterlagen aus dem Stiftungshaus Carl Zeiss, Jena, einsehen und auswerten. Um eine möglichst klare Darstellung dieses schwierigen Zeitabschnitts deutscher Geschichte geben zu können, habe ich abweichend von bisher von mir veröffentlichten Berichten die Form einer Zeittafel gewählt. [Foto 4 Kameras, Text im Foto] [Carl Zeiss-Raritäten ersten Ranges: die braun belederte und cremefarbig lackierte Contax liegt Im Nummernkreis von 27960 bis 27984 und wurde als Geschmacksmuster auf der Leipziger Messe Im März 1950 der Öffentlichkeit präsentiert] 1940-1945 Die Dresdener Zens Ikon AG produziert die letzten Serien der Contax II/III. Die Kameras tragen de Serien-Kennbuchstaben 0 und M. Die deutsche Bevölkerung konnte zu diesem Zeitpunkt nur Kameras mit einem Berechtigungsschein erwerben, wenn überhaupt zu dieser Zeit der Sinn nach Anschaffung einer neuen Kamera stand. Hauptabnehmer war das Kriegsministerium. Aber es fand auch noch ein Export gegen Devisen ins Ausland statt. Einige Werbeprospekte belegen den Verkauf nach Frankreich, Lettland, Schweden und in die Schweiz. Für Schweden wurde im Februar 1944 sogar ein auf die Contax II/III abgestimmter Prospekt gedruckt, der uns auch einen Nachweis über das Angebot der Sonnare 2/5 cm und 1,5/5 cm und des Weitwinkelobjektivs Biogon 2,8/3.5 cm in T-Optik liefert. Der letzte mir [neue Spalte] vorliegende Sammelprospekt „tusen och ett Motiv“ (Tausend und ein Motiv, C 825 ) datiert vom April 45 und war auch für das neutrale Schweden bestimmt. In diesem, in hervorragender Druckqualität gestalteten Prospekt, wurden auf 16 Seiten u.a. heute begehrte Kameras wie z.b. die Tengoflex, Nettar 516, Tenax l (zweite Ausführung) abgebildet und beschrieben. 12.04.1945 Ein Drittel des Jenaer Zeiss- Werkes ist zerstört. Die Produktion wird bei einem derzeitigen Leistungsstand von 60% eingestellt. 13.04.1945 Amerikanische Truppen ziehen in Jena ein. 16.04.1945 Amerikanische Wissenschaftler [neue Spalte] [Bild schwarze Contax] [Von der schwarzem Version sind bisher zwei Exemplare bekannt geworden. Sicherlich waren auch hier nur wenige Muster geplant Das Normalobjektiv Sonnar 2,0/5 cm wurde ebenfalls schwarz lackiert. Bei den bisher aufgetauchten drei bis vier Exemplaren mit nur schwarzer Frontkappe ist eher davon auszugehen, dass die anderen schwarzen Teile bei der Montage bereits fehlten.] in Uniform nehmen das Jenaer Werk in Augenschein und ordnen die Neufertigung von Luftaufnahme- und Bomben- Zielgeräten an. Waren der Vorkriegsproduktion in Höhe von 13 Mio. RM werden beschlagnahmt und ins „Francfort Arsenal“ nach Dayton/Ohio geschickt. 08.05.1945 Ende der Kriegshandlungen und Kapitulation der deutschen Streitkräfte. 13.05.1945 Ein amerikanischer Offizier teilt der Geschäftsleitung von Carl Zeiss mit, dass ab sofort sämtliche Objektive der hauseigenen Sammlung sowie eine Atelierkamera zu verpacken und abzuliefern sind. 310 von 1500 Positionen von Muster- und Versuchsobjektiven sind auf einer neunseitigen, unvollständigen Liste überliefert. Es gelingt für Carl Zeiss wichtige Objektive besonders zu kennzeichnen und dem Abtransport in de USA zu entziehen. Der Foto-Spiegel Nr. 3 vom Dezember 1947 wird später vom Abtransport von neun Tonnen Sammlungsgut zum Fort Monmouth, New Jersey, berichten Hier sollten die erbeuteten Versuchs- und Musterobjektive der optischen Industrie der Vereinigten Staaten zugänglich gemacht werden. Aber auch das Signalkorps der amerikanischen Armee wird Stücke auf Verwendbarkeit bei der Entwicklung neuer Armeegeräte heranziehen. Vielleicht weiß ein PHOTO Deal-Leser näheres über den Verbleib dieser umfangreichen Kriegsbeute. [Seite 2] [Foto 4 Sucherschuhe] [Vier Beispiele für die typischen Seriennummern im Sucherschuh. Beispiel A trägt noch nicht das Carl Zeiss-Signet, sondern nur de Abkürzung C.Z. Die Nummer 194614 besagt, das es sich um das 14. Exemplar der 1946er Nullserie handelt. Beim Beispiel B/C der Contax II 470020 und 470023 fehlen die bei den beiden Contax III 470021 (5943) und 470025 (5907) vorhandenen ersten Nummernfolgen. Sie belegen aber auch de Tatsache, dass Contax II und III bei der Nummernvergabe gemischt wurden. Beispiel D zeigt eine Contax II mit doppelter Nummerierung 470361 (6083). Die ersten beiden Ziffern deuten wie bei der späteren Kiev auf das Produktionsjahr, in diesem Fall 1947 hin.] 18.06.1945 Amerikaner verlesen eine Liste mit 84 Namen von Zeiss-Mitarbeitern, die zusammen mit 41 Fachleuten der Firma Schott und Genossen und weiteren 200 Angehörigen der Universität Jena unter dem Motto "We take the brain" (wir nehmen das „Gehirn") in die Westzone gebracht werden sollen. 24.06.1945 Amerikanische Truppen bringen die Führungskräfte aus den Zeiss-Labors, Konstruktionsbüros, Werkstätten und der Verwaltung samt der Geschäftsleitung mit ihren Familien auf 14 Lastwagen nach Oberkochen. Weder die 80 000 Werkszeichnungen noch die gesamte mitgeführte Laboreinrichtung tauchen später in Oberkochen auf. Von den in die Westzone verbrachten Geschäftsleitern Bauersfeld, Henrichs, Joos und Küppenbender werden die in Jena verbleibenden Mitarbeiter Sandmann, Schrade und Schomerus zu leitenden Vertretern des Werkes bestimmt. 30.06.1945 Amerikanische Truppen verlassen die Stadt Jena. 01.07.1945 Russische Truppen besetzen die Stadt und die Gebäude der Carl Zeiss-Werte in Jena. Der sofortige Anlauf der Objektivprodukten zu Zwecken von Reparationslieferungen wird angeordnet. 04.09.1945 Die sowjetische Militäradministration (SMAD) erteilt den Auftrag. die früher bei Zeiss Ikon, Dresden, laufende Fertigung der Contax zu rekonstruieren, Werkzeichnungen und sämtliche für die Fertigung erforderlichen Unterlagen bereitzustellen, Werkzeuge für die Serienproduktion zu konstruieren, anzufertigen und zu erproben. General Nikolajeff wünscht, dass erste Kameras im Januar 1946 ausgeliefert werden. [neue Spalte] 24.09.1945 In einer Besprechung zwischen Major Winogradoff und Zeiss-Mitarbeitern werden die noch beschäftigungsfreien Zeiss-Werke in Saalfeld und Gera für die Lieferung von hochwertigen Kameras Contax II, III, IV bestimmt, solange eine Produktion in Dresden nicht möglich ist. Entweder wird, falls noch Konstruktionszeichnungen vorhanden sind, innerhalb von zwei Monaten je ein Muster gefertigt oder die Konstruktionszeichnungen, sollten sie nicht zu beschaffen sein, werden aus dem Gedächtnis rekonstruiert. Geplant wird ein Ausstoß von 500 Contax je Monat. Die Geräte sollen auf alle Fälle den Namen "Zeiss Ikon" tragen (Anm. d. Autors: In diesem Protokoll wird nicht gesondert auf die Bezeichnung Contax [Foto Kamera] [Möglicherweise handelt es sich bei dieser Kamera um die im September 1945 erwähnte Contax VI! Ähnlichkeiten zur später in Stuttgart gebauten verkleinerten Contax IIa sind zu erkennen.] IV eingegangen). Möglicherweise ist damit eine verkleinerte Entwicklung der Contax gemeint die bereits die Kameramaße der späteren Stuttgarter Contax hatte. 27.09.1945 Das beschädigte Zeiss Ikon-Werk in Dresden soll mit Hilfe von Carl Zeiss möglichst bald wieder aufgebaut werden. 03.10.1945 Carl Zeiss Jena trifft mit Zeiss Ikon Dresden die Absprache zwecks Wiederaufbau innerhalb der nächsten neun [neue Spalte] Monate einen Kredit in Hohe von 1.5 Millionen Reichsmark in Aussicht zu stellen. Carl Zeiss übernimmt die Kosten für die Rekonstruktion der Zeichnungen und de Erstellung von Arbeitsvorschriften der Contax. Die neue Contax müsste in Saalfeld bzw. Gera solange gebaut werden, bis die Verhältnisse bei Zeiss Ikon Dresden eine eigene Produktion gestatten. Alle an Carl Zens Jena gelieferten Kameras, die nicht für Russland bestimmt sind, sollen über Zeiss Ikon Dresden vertrieben werden. Carl Zeiss zahlt für alle aus Saalfeld gelieferten und direkt verkauften Contaxen eine Lizenz von 6-8% vom Verkaufspreis an Zeiss Ikon. Der russische General Nikolajeff erhält ein Angebot. 04.10.1945 Carl Zeiss stellt zusammen mit Zeiss Ikon einen Terminplan zur Fertigung der Contax II/III auf. Ausstoß der 1. Contax II in Saalfeld ist im Laufe des Juni 1946 geplant. Danach soll eine monatliche Produktion von 1000 Stück folgen. Zur Herstellung der Contax III ist eine Klarung der Lieferung der Belichtungsmesser von Zeiss Ikon Stuttgart notwendig. 17.10.1945 Major Turügin erteilt durch eine russische Kommission den Auftrag zur Contax-Kamera- und Objektiv-Fertigung in Russland. Es sollten acht Sätze Blaupausen und eine Original-Zeichnung nebst zweier Kopien der Contax III bereitgestellt werden. Weiterhin wurde die Anfertigung von Zeichnungen für noch zu bestimmende Objektive angeordnet. Eine Aufstellung notwendiger Maschinen, die für eine monatliche Produktion von 5000 Kameras erforderlich sind, wird erstellt. Major Turügin deutet an, dass einzelne Spezialisten aus dem Werk für gewisse Zeit nach Russland an einen noch festzulegenden Ort entsandt werden müssen. General Nikolajeff hat nichts dagegen, dass Dresdener Konstrukteure in Dresden bleiben, um dort am [neue Seite] Contax-Projekt zu arbeiten. Der Auftrag musste bis zum 1. März 1946 ausgeführt werden. 22.10.1945 Beginn der Demontage des Zeiss-Werkes in Jena. Auf Weisung der russischen Werkskommisssion bleiben vorerst 998 Maschinen, die zur Fertigung und Rekonstruktion der Contax benötigt werden, in Jena. Das Zeiss Ikon-Werk in Stuttgart erhält den Auftrag über 10000 Belichtungsmesser, lieferbar ab dem 1. Mai 1946 in monatlichen Raten von 1000 Stück. Zeiss Ikon Dresden soll Fachkräfte nach Saalfeld, Gera und Jena entsenden. Zwei Mustertafeln mit Contax-Einzelteilen gehen nach Dresden. Zeiss Ikon Dresden fertigt umgehend Fotos an, von denen Vergrößerungen hergestellt werden können. Stanzteile für die Contax gehen nach Dresden. und Zeiss-Ikon erstellt eine Stückliste zur Contax. Weiterhin sollen die Druckgussformen zur lkoflex in Jena gebaut werden. Carl Zeiss Jena stellt 350 Männer und 150 Frauen für die Fertigung in Saalfeld und 600 Mitarbeiter für Gera bereit Die voraussichtlichen Produktionskosten werden mit 6 Millionen Reichsmark für die Contax und 2.3 Millionen für die Zubehörproduktion veranschlagt. Für die erste Serie von 5000 Contax III sind 2000 Sonnare 15/5 cm, 3000 Sonnare 2/5 cm, 500 Biogone 2.8/13,5 cm und 600 Sonnare 4/13,5 cm vorgesehen. [technische Zeichnung] [Diese technische Zeichnung zur mattverchromten Deckkappe vom 9.11.1945 belegt den frühen Neubeginn der Konstruktionsarbeiten zur Carl Zeiss Jena-Contax bei Carl Zeiss und Zeiss Ikon.] Major Turügin lässt sich von Konstrukteur Winzenburg über die Neuentwicklung der Contax in Dresden unterrichten. Der Name „Spiegel-Contax“ fällt. Die Kamera soll einen überarbeiteten neuen Verschluss besitzen und kleine Baumaße haben. 08.11.1945 Die Kommission der N.K.W. unter Führung des Generals Nikolajeff wird eine Aufstellung über die Kosten der Fertigungsunterlagen und Betriebsmittel [neue Spalte] [Foto Kameragehäuse] [Die Abbildung zeigt das Gehäuse 11873 mit dem Entfernungsmesser im Maßstab 1:1. Die Entfernungsangaben (Beispiel 4m/3m) entsprechen dem Zahlentyp der Jenaer Produktion und unterscheiden sich deutlich von der Dresdener Fertigung.] zur russischen Contax-Produktion und der dazugehörigen Optik- und Zubehörproduktion in Höhe von RM 18.590.000.- übermittelt. Hinzu kommen weitere Kosten für Verpackung der Maschinen und Montage- und Aufbaukosten vor Ort in Russland. [technische Zeichnung] [Im Januar 1946 wurde angeordnet, dass der Neustart in Russland nicht unter „Contax“ sondern unter „Wolga" erfolgen sollte. Diese technische Zeichnung schreibt die genaue Platzierung der kyrillischen Buchstaben vor.] 17.11.1945 Nach Gegenüberstellung der russischen und ISA-Passungen entscheidet sich Major Turügin bei zukünftiger Contax-Produktion für die ISA-Passungen. 23.11.1945 Zwecks Beibringung eventuell noch vorhandener Unterlagen soll versucht werden, eine telefonische Verbindung zum Zeiss Ikon-Werk in Dresden herzustellen. [neue Spalte] 26.11.1945 In vertraulicher Sitzung erhält Carl Zeiss Jena von General Nikolajeff die Information, dass Zeiss Ikon Dresden die zukünftige Fertigung der Contax selbst durchführen will. Eine Kommission aus Jena möge dies schnellstens in Dresden überprüfen. Außerdem wird mitgeteilt, dass die Carl Zeiss-Werke gemäß des Befehls Nr. 124 Marschall Schukovs beschlagnahmt sind. Die Produktion soll vorerst voll weiterlaufen. über eine mögliche spätere Demontage, Teildemontage oder den Verbleib der Firmenanlage in Jena wird zur Zeit noch diskutiert. Ein derzeitiger Verkauf von Produkten an Dritte wird strikt untersagt. Die bisher freie Zivilproduktion und der Verkauf von Brillen sind ab sofort genehmigungspflichtig. 29.11.1945 In einer umfangreichen Besprechung werden die Arbeitsvorbereitungen zur Contax III und des Zubehörs unter Berücksichtigung eigener Aufteilung von Zeiss Ikon Dresden und Carl Zeiss Jena festgelegt. Zeiss Ikon dementiert die Gerüchte, das Contax-Projekt allein durchführen zu wollen. 11.12.1945 Der für die Contax-Produktion zuständige Sachbearbeiter Hahn aus Jena führt mit Dr. Fabian u.a. im Zeiss Ikon-Werk in Dresden klärende Gespräche über die zukünftige Produktion und den dringenden Abgabetermin 31.12.1945 für alle Konstruktionszeichnungen und den 20.01.1946 für Fertigstellung der Konstruktion von Stanzteilen, Druckgußteilen, Bohr- und Fräswerkzeugen und Fertigungsunterlagen für die Dreherei. 18.12.1945 Generalmajor Nikolajeff weist auf den Fertigungstermin für den ersten serienmäßigen Ausstoß der Contax im Juni 1946 hin. Ab März 1947 soll eine Produktion von 2000 Kameras pro Monat erreicht werden. 23.12.1945 Major Turügin wird bekanntgeben, ob das Wort „Contax“ in deutsch oder russisch graviert werden soll. 28.12.1945 Die benötigte Raum- und Mitarbeiterplanung für die Contax-Fertigung wird festgelegt. 31.12.1945 Offizielle Bekanntgabe der Beschlagnahme des Werkes durch Befehl 156 der SMATh und Aufhebung der gemeinschaftlichen Geschäftsführung. Dr. [neue Seite] Schrade wird alleiniger Geschäftsführer. 02.01.1946 Der russischen Werkskommission werden in Blaupause die Fertigungsunterlagen für die Contax-Objektive Tessar 8/2,8 cm, Biogon 2,8/3.5 cm, Sonnar 2/5 cm, 1,5/5 cm, 2/8.5 cm, 4/13.5 cm, 2,8/18 cm, 4/30 cm. Tele-Tessar 6,3/18 cm, Fernobjektiv 8/50 cm und Universalsucher übergeben 03.01.1946 Bei der Optischen Anstalt Saalfeld (SAG) soll schnellstens die Fertigung von 2000 Vergrößerungsapparaten und eines Projektors für die Contax anlaufen Weiterhin geplant sind Diakopiergerät. Reprogerät und Flektoskop. Die Werkzeuge für die Saalfelder Contax-Fertigung werden nicht vor Mai erwartet. Ab April sollen versuchsweise 1000 Verschlüsse probeweise gefertigt werden. Die Objektivherstellung im Saalfelder Werk läuft wegen der geplanten Contax-Fertigung im April aus. 11.01.1946 Die Konstruktionsunterlagen für die Contax werden von Zeiss Ikon nicht fristgemäß abgegeben. Als neuer Termin wird der April 1946 festgelegt. Zur Erprobung der Werkzeuge und der Funktionstüchtigkeit der Teile sollen bis 1000 Ausfallmuster in Saalfeld erprobt werden. Weiterhin wird verfügt, dass die zukünftige Kamera nicht mehr den Namen „Contax", sondern nunmehr „Wolga“ haben soll. 22.01.1946 Falls bis zum 15.02.1946 nicht alle Unterlagen aus Dresden in Jena eingetroffen sind, wird eine Umsiedlung der Gruppe von Konstrukteur Winzerburg (Spiegel-Contax) und der Arbeitsvorbereitungsgruppe von Dresden nach Jena verfügt. 25.01.1946 Zeiss Ikon Dresden fordert dringend transparentes Zeichenpapier und Trocken-Pauspapier an, um den Termin 15. Februar zu halten Der Modell-Tischlerei von CZJ wird eine Pause der Contax III überreicht mit der Bitte nach Anfertigung von zwei Holzmodellen nach dieser Zeichnung. 31.01.1946 Die Werkzeuge für de Herstellung der Fotofassungen Sonnar 1:1,5 und 2/5 cm Sonnare sind in Arbeit. 15.02.1946 Ein Kurierwagen von Carl Zeiss Jena soll alle Unterlagen in Dresden abholen. Es muss festgelegt werden, ob die [neue Spalte] [2 Schautafeln} [Zwei Schautafeln der Kiev-Fertigung. Rechts oben ist im Sucherschuh die Kameranummer 194623 zu erkennen, die aus der Nullserie aus dem Produktionsjahr 1946 entstammt.] Gravur des Belichtungsmessers bei Zeiss Ikon in DIN. Scheiner, Western oder H&D ausgeführt wird. Auch die Frage nach dem Stativgewinde in 1/4 oder 3/8 Zoll wird gestellt. 20.02.1946 Alle Zeichnungen für die Contax II und III sind bis auf den Belichtungsmesser ausgeführt Der Grund liegt in der bisher fehlenden Antwort vom Contessa Werk aus Stuttgart. Die russische Kornmission stellt Termine für die Abgabe von Bedienungsanweisungen für Kamera. Objektive und Zubehör in deutscher und russischer Sprache auf. Ein Muster eines Vergrößerungsgerätes mit und ohne automatischer Scharfeinstellung soll am 1.3.1946 vorgeführt werden Für Diakopiergerät, Reproduktionsgerät und Entwicklungsdose müssen Übersichtszeichnungen nachgereicht werden. 21.02.1946 Alle Originalzeichnungen werden von den Ingenieuren der russischen Kommission mit kyrillischer Schrift versehen. 25.02.1946 Die Contessa-Werke In Stuttgart übermitteln Carl Zeiss Jena den letzten technischen Stand des Belichtungsmessers an der Vorkriegs-Contax III der auch an der Super-Ikonta 6x6 Verwendung fand. 26.02.1946 Mit dem Anlauf der Contax-Produktion in Saalfeld wird frühestens im [neue Spalte]] August 1946 gerechnet. Im September sollen 300 Musterkameras in einer Nullserie zur Verfügung stehen. Weitere 300 sollen im Oktober und jeweils 500 im November und Dezember folgen. Somit könnte im Jahr 1946 mit insgesamt 1600 Contaxen gerechnet werden Der ursprüngliche Auftrag von Major Selene über 3400 Stück kann demnach für 1946 nicht erledigt werden. Für den Januar 1947 werden weitere 700, Februar 800 und März 600 Exemplare erwartet. Für 1946 soll Werkstoff für 3000 Geräte bereitgestellt werden. 01.03.1946 Die fertiggestellte Testeinrichtung für Contax-Objektive gestattet jetzt bessere Zentriergenauiggkeit beim Sonnar 1,5/5 cm. 17.04.1946 Um die Erstellung der Kamera-Nullserie von 100 Stück schnell zum Anlauf zu bringen, wird angeordnet, dass bis zum 30.05. Teile auch von Hand oder auf halbfertigen Werkzeugen zu erstellen sind. Für de 100 Kameras muss Material für 300 Sätze angefertigt werden. In neun Untergruppen werden Gehäuse, Gehäusekappe, Rückwand, Objektivplatte, Vorlaufwerk, Hemmwerk, Vorhang, Vorhang komplett und Verschlusskappe in Jena vormontiert und zur weiteren Verarbeitung nach Saalfeld geschickt. 18.04.1946 Die Gerätezeichnungen für Contax II/III, sämtlicher Objektive und Teilen [neue Seite] des Zubehörs sind termingemäß übergeben worden. 20.04.1946 Material für 100 Probe-Contax-Gehäuse wäre vorhanden. Material für 1000 Nullserie-Contax III soll beschafft werden. Es fehlen Magnetstahl und Diamantsteine für die Belichtungsmesserfertigung. 30.04.1946 Die vorgesehene Produktion der Contax benötigt weitere 90.000 Arbeitsstunden. Für die geplante Fertigung der Spiegelsucher-Contax fehlen der Arbeitsgruppe Winzenburg noch 20.000 Arbeitsstunden. Die Einfachkamera vom Typ Tenax 24x24 benötigt noch 5.000 Arbeitsstunden. 13.07.1946 Die Nettoverkaufspreise russische Besteller werden auf RM 450 für die Contax II und RM 600 für die Contax III festgelegt. 17.07.1946 Vier Contax II Kameras sollen bis zum 1. August, weitere 100 Stück bis September 1946 zusammengesetzt werden. Ab 4. August soll die Verpackung der Werkzeuge für die Sowjetunion beginnen. Es sind Mustertafeln für die Contax-Objektive Sonnare 1,5 und 2/5 cm, 4/13,5 cm und Biogon 2,8/3.5 cm beizufügen. 25.07.1946 Es wird Einverständnis darüber erzielt, dass die Werkzeuge für die Contax II und die Standardobjektive bis zum 30.8 fertiggestellt und erprobt sein müssen. 13.08.1946 Von den Fertigungsmitteln zur Contax II/III sind 52% bisher erstellt. 28.09.1946 Das Verpacken und der Versand von Contax-Werkzeugen wird weiter vorangetrieben. 01.10.1946 Zusammenschluss von OAS (Optische Anstalt Saalfeld) und SAG (Saalfelder Apparatebau Gesellschaft). 13.10.1946 Herr Schwertzki von der russischen Kommission versucht seit längerer Zeit. drei Contaxen zusammenzusetzen Da einige Spezialwerkzeuge nicht vorhanden sind. gelingt dies nur schwer. 21.10.1946 De Werksdemontage beginnt Gleichzeitig werden 274 wichtige Mitarbeiter für fünf fahre in die UdSSR zwangsverpflichtet. 200 Zeissianer kamen nach Krasnogorsk. 45 brachten die Russen [neue Spalte] [Foto Kamera] [Die Abbildung zeigt eine Carl Zeiss Jena Contax III mit Serien-Nr. 18194. Sie wurde später als die beiden bekannten Contax III mit Serien-Nr. 470321 und 470025 gebaut. Zwei weitere Kameras tragen die Nummern 18237 und 28012.] nach Isjum bei Kiew, 29 gelangten nach Leningrad. 24.10.1946 Anhand von 20 Contax II sollen die Werkzeuge und Werkzeugrichtigstellungen endgültig erprobt werden. Zehn Mechaniker können die Arbeiten ausführen. Das Contax-Lager und einige Werkzeuge des NKW-Satzes und das Lager des SAG-Satzes werden in den Montageraum neben den Contax-Büros nach Jena verlegt. 12.11.1946 Durch geschickte Verhandlungen wird die Werksdemontage bis auf 6% begrenzt. Von insgesamt 11.000 Maschinen bleiben nur 582 im Werk zurück. 17.11.1946 Das 100jährige Bestehen von Carl Zeiss wird in aller Stille begangen. [Foto Schlitzverschluss] [Der Schlitzverschluss der Contax II im Maßstab 1:1 mit den charakteristischen Lamellen.] 26.11.1946 Die Bezeichnungen Contax und Wolga sind in de Bezeichnungen Kiew umzuändern. Um bei der Montage der ersten und zweiten Nullserie keine Verzögerung zu bekommen, können bereits mit Prägezeichnen Contax versehene Teile verwendet werden. Die Prägezeichen sind umgehend für die dritte Nullserie in „Kiew“ umzuändern. Anm.: Kievs der ersten Serien [neue Spalte] von 1947/48 tragen auf der Innenseite des Frontblechs die Contax-Gravur. 11.12.1946 Die fortlaufende Demontage behindert den Fortgang der Entwicklung der Contax-Fertigung. 12.12.1946 Zur Feststellung der Qualität wird ein Programm zur Prüfung eines Versuchs-Musters des Kino-Normal-Apparates „Kiew“ aufgestellt. 23.12.1946 Es würden fünf Zentriermaschinen fuhr de Wolga/Contax-Fabrik abgeliefert. 08.01.1947 Der Gang der Vorbereitungen der Fertigung der Fotokamera „Contax“ ist aus russischer Sicht nicht zufriedenstellend. Neuer Termin zur Montage der ersten Nullserie von 20 Contax II wird auf den 25.01.1947 verfügt. Die Montage einer Partie Contax III. soll bis 28.02.1947 erfolgen. 17.01.1947 Die Firma Erhardt in Pössneck erhält den Auftrag, 35 Taschen für die Contax II und 15 für die Contax III herzustellen. 24.01.1947 Generalmajor Kolesnitschenko empfiehlt Dr. Schrade die Umwandlung von Carl Zeiss Jena vom Stiftungsbetrieb in einen landeseigenen Betrieb. Er hält weiterhin die Wiederaufnahme der Contax-Produktion für einen Neubeginn für außerordentlich wichtig. 31.01.1947 Die russische Kommission schlägt vor, die Fertigstellung der Contax in Räumen von Carl Zeiss Jena vorzunehmen. Die rechtlichen Folgen bei der Ausführung durch die neu zu gründende Firma Carl Zeiss jun. sind dabei zu prüfen. Die Kosten des NKW-Satzes einschließlich 2. und 3. Werkzeuge liegen fest. Dasselbe gilt auch für den SAG-Satz mit dem verbleibenden geringeren Maschinenpark. Anfallende Erprobungskosten sollen auch auf die Reparationskosten aufgeschlagen werden. 04.02.1947 Als Termin für die jetzt laufende erste Nullserie von 25 Contax II zwecks Erprobung der ersten Werkzeuge des NKW-Satzes wird Ende Februar 1947 genannt. Von den mit dem ersten Werkzeugsatz hergestellten Teilen soll bis Ende März 1947 eine zweite Serie von 35 Stück aufgelegt werden. Weiterhin könnten 15 [neue Seite] Contax III bis zum 15. März 1947 gefertigt werden. Zum Liefertermin Ende April 1947 soll eine weitere Nullserie mit 50 Contaxen die Erprobung abschließen. Auf dem SAG-Satz sollten bis zum 1. Juli 1947 50 Contax II montiert werden, um eine Erprobung zu gewährleisten. 17.02.1947 Der komplette erste NKW-Werkzeugsatz müsste bis Ende März 1947 erprobt zur Verfügung stehen. Der SAG- Satz könne dann bis Ende Mai 1947 folgen. 27.02.1947 Die Contax-Werkzeugfertigung wird durch die derzeitige Kälte behindert Außerdem wurden seit dem 8.1.1947 100 Maschinen demontiert. 13.03.1947 Dr. Schrade gibt bekannt, dass nach 141 Tagen Demontage das Hauptwerk der Firma Carl Zeiss zurückgegeben wird. Der Weg für den Wiederaufbau ist nun frei. Außer den Mitgliedern der Contax-Kommission haben keine Russen mehr die Berechtigung, das Werk zu betreten. 26.03.1947 Bevor die Contax-Erprobung im Zeiss-Werk ausläuft sollen die zuständigen Stellen prüfen, ob eine weitere spätere Contax-Fertigung im Haus machbar ist. Da bei einem Einsatz von weiteren RM 300.000 bis 400.000 eine Produktion von ca. 20.000 Kameras möglich wäre, erscheint dies sinnvoll. Die jetzt zur Verfügung stehenden Druckgußwerkzeuge sollten zumindest einen Vorrat für 10.000 Kameras schaffen. Wenn es nicht zu einer Fertigung kommt, könnten die Teile wieder eingeschmolzen werden. 15.04.1947 Der Saalfelder Satz soll nicht wie vorgesehen mit 200 Contaxen sondern mit 1000 Kameras erprobt werden, damit genügend Teile zur Montage vorhanden sind. 16.04.1947 Man plant die Montage der Contax III ab dem 21. April 1947 Am 27. April sollen 15 Galvanometer unter Verwendung von 12 von den Contessa-Werken gelieferten und 3 aus noch vorhandenen Zeiss-Teilen zusammengebaut werden. Die erste Serie der Contax III wird mit fünf Stück und die zweite Serie mit 15 Stück eingeplant. 17.04.1947 Die ersten fünf Contax sind per Auftrag 756 2 0006 bereits zur Auslieferung gebracht. Auf Antrag der russischen Werkskommission soll der Auftrag [neue Spalte] [Anzeige VEB CARL ZEISS JENA] [VEB Carl Zeiss Jena-Anzeige in der DDR-Zeitschrift „Bild und Ton'' vom März 1955 als seltener Beleg für de öffentliche Abbildung eher Carl Zeiss Jena Contax über weitere 15 Kameras der zweiten Nullserie auf nunmehr 20 Contax III erhöht werden. Für die weiteren fünf Kammern sind weitere Fabrikationsnummern bereitzustellen.] 12.05.1947 General Kolenitzschenko erwartet den ersten kompletten Werkzeugsatz und die zur Zeit laufende Nullserie bis zum 1.6 1947. 17.05.1947 Sämtliche Contax-Fertigungsmittel des NKW-Satzes stehen termingemäß zum 10.6 1947 zur Abnahme bereit Auf diesem Satz soll die Nullserie angefertigt werden. 19.05.1947 Der Saalfelder-Satz soll bei Carl Zeiss bis Ende 1947 verbleiben, um damit 7 500 Contax-Kameras anzufertigen. die 1948 ausgeliefert werden sollen. 06.06.1947 Zur Fertigung der Contax III fehlen noch 50 Einzelteile. Die Nullserie [neue Spalte] mit 50 Contax II soll bis zum 20.6. abgeschlossen sein. 12.06.1947 Die Berechnung des Lieferpreises der Carl Zeiss Jena Contax für de russischen Reparationsverwaltung SMAD und des Carl Zeiss-Katalogpreises für den Einzelverkauf in Deutschland auf Bass des „Hersteller-Preises" der Zeiss Ikon AG 1944 wird mit der deutschen Zentralverwaltung abgesprochen. Er wird für das Gehäuse ohne Optik für Russland auf RM 725 und für das Inland auf RM 853 festgesetzt Der Herstellerpreis bei Lieferung größerer Mengen, Z.B. an die deutsche Wehrmacht (Luftwaffe) lag 1944 bei RM 825. 19.06.1947 Als erneuter endgültiger Abgabetermin wird der 20. August 1947 festgesetzt. Als Ansporn und Prämie werden 300 bis 400 Zentner Kartoffeln für de Contax-Belegschaft erbeten. Zur Zeit sind erst 55% der Gesamtzahl der Werkzeuge fertiggestellt. Der SMATh, gestattet Carl Zeiss, die von ihr für das Ministerium der Bewaffnung hergestellten Werkzeuge und Meßeinrichtungen zur Fertigung von Photo-Apparaten „Contax“ zu benutzen, um bis zum Ende des Jahres 1947 je 10.000 Einzelteile herzustellen und im Laufe des Jahres 1948 nicht weniger als 7.500 Photo- Apparate „Contax“ zu fertigen. 24.07.1947 Die Planungsstelle errechnet. dass eine Contax-Produktion 1948/49 bei Erstellung eines weiteren neuen Werkzeugsatzes nicht rentabel erscheint. 14.08.1947 Bis zum 8. August 1947 wurde der MW-Kommission insgesamt 19 Contax III und 50 Contax II als Muster aus erprobten Werkzeugen geliefert. 08.08.1947 Abstoppung der Contax-Fertigung bei der SAG Saalfeld durch den Demontage-Befehl am 22. Oktober 1946. 01.09.1947 Bis Ende September 1947 soll der Saalfelder-Satz abgenommen und abtransportiert werden. 06.09.1947 Mit der Übergabe des Saalfelder-Satzes ist zu beginnen. 15.09.1947 Bis zum 1. Oktober 1947 soll der MW-Satz verladen sein. 08.10.1947 PhoV von Carl Zeiss beabsichtigt, die von der Fertigung zurückgebliebenen Teile an Zeiss Ikon Berlin als Ersatzteile [neue Seite] [Foto Fotoalbum] [In einem Fotoalbum wurden Detailfotos von diversen Baugruppen der Contax im April 1946 an de russischen Techniker übergeben.] zu verkaufen da gegebenenfalls auf Mechanikerart zusammengebastelte Kameras unnatürlich hohe Kosten erzeugen würden. Nach Meinung der Abteilung GL/Sdm ist de Fertigstellung von 200 Kameras innerhalb von sieben Monaten mit zehn Monteuren zu einem tragbaren Preis möglich. Zusätzlich erscheint es zweckmäßig, weitere 700 Geräte bauen zu lassen. 08.12.1947 Die Militärverwaltung annulliert den Auftrag für bisher nicht ausgelieferte Werkzeuge des Saalfelder-Satzes. Eine Anfertigung einer Nullserie aus dem SAG-Satz wird nicht mehr erwogen. 26.02.1948 Die bei der Herstellung der Contax-Fertigungsanlagen zur Erprobung bereitgelegten Einzelteile für 300 Fotoapparate sollten zu Kameras montiert und der SMATh zum Verkauf angeboten werden. [neue Spalte] [Foto Vergrößerer] [Passend zur Contax wurde auch ein neues, mit automatischer Scharfeinstellung ausgestattetes Vergrößerungsgerät entwickelt und im Saalfelder Musterbau noch vor der Contax im Januar 1946 gefertigt.] 08.03.1948 Bei einem Besuch in Weimar wird Garde-Generalmajor Kolesnitschenko ein Objektivkoffer „Alexandroff“ vorgestellt. Er wünscht ein Exemplar komplett zu erhalten, wobei das Flektoskop in glänzender Ausführung sein soll. General Smirnow möchte den kleinen Contax-Koffer besitzen. Darin lassen sich Sucher, Belichtungsmesser, Weitwinkel-, Porträt-, Tele-Objektiv und Sonnar 1 1,5 unterbringen. Die gleiche Ausrüstung geht auch an Oberstleutnant Jakowljeff. Bezüglich der vom General erteilten Zusage, einen restlichen [neue Spalte] Satz von 300 Contaxen aus teilweise vorhandenen Teilen zu fertigen, sollen die Verhandlungen mit Major Beltjukoff zum Abschluss gebracht werden. 14.04.1948 Für die Auslieferung der geforderten Contaxen wurden folgende Liefertermine genannt. Von Mai bis Juli 1948 je 10 Stück, August bis Oktober je 15 Stück, November bis Dezember Je 20 Stück, Januar bis März und folgende Monate je 25 Stück Die ersten fünf Kamera sind bereits fertiggestellt, doch ist im April nicht mit Auslieferung rechnen, da für die ersten Kameras Abnahmeschwierigkeiten zu erwarten sind. 13.06.1948 Die deutsche Wirtschaftskommission garantiert den Fortbestand des Stiftungsstatuts bei Carl Zeiss. 19.06.1948 Der Vertrag betreffend die Lieferung von 275 Contax-Kameras mit Zusatzobjektiven für den SMAT wird nicht annulliert. 01.07.1948 Unter der Leitung von Dr. Hugo Schrade wird Carl Zeiss in einen volkseigenen Betrieb überführt und in die VEB Feinmechanik/Optik eingegliedert (Anm.: des Autors): Laut Archivnotiz wurden der SMA von Juli 1949 bis 1956 auftragsgemäß erst 1000. dann aber insgesamt 1500 Contaxen geliefert. Bernd K. Otto Abkürzungen CZ Carl Zeiss Jena GL/Sdm Geschäftleitung Direktor Sandmann GTW Geraer Technische Werkstätte GmbH, Gera NKW(D) Narodniy Kommissariat Vnutrennich Djel (Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten) OAS Optische Anstalt Saalfeld GmbH PhotoV Photovertrieb SAG Saalfelder Apparatebau GmbH. Saalfeld SMAD Sowjetische Militäradministration Deutschland SMATH Sowjetische Militäradministration Thüringen ZI Zeiss Ikon AG, Dresden Vermutliche Seriennummern-Belegung (Stand Juni 2001) Nummernkreis Baujahr Stück Bemerkungen 194601-19162 1946/47 25 1. Nullserie 25 Contax II 5901-6100 1947 ??? 470001-470135 1947 135 2. Nullserie 35, 3. Nullserie 50 Contax II 1. Nullserie 25 Contax III und CZJ Kiev Prototypen (Nullserie) 47051-47500 1947 450 1. Serienproduktion der Kiev Jahrgang 1947 in Jena (Frontbleche innen mit Contax-Gravur) 11751-11950 1948 200 Carl Zeiss Jena-Contax 48501-482500 1948 2000 2. Serienproduktion der Kiev des Jahrgangs 1948 aus Teilendes NKW-Satzes (Frontbleche innen mit Contax-Gravur) 14551-14700 1948-49 150 15201-15450 1949 250 18051-18350 1949 300 492501-496000 1949 3500 3. Serienproduktion der Kiev des Jg. 1945 in den Arsernal-Werken Krasnogorsk 27801-28100 1950 300 einige Geschmacksmuster cremefarben und schwarz auf der Leipziger Messe 3/1950 (einige Frontbleche innen mit Kiev-Gravur) 30501-30600 1951-56 100 Objektivprospekt von 3/1950 und Gebrauchsanleitung von 4/1956 auch Kameras mit Kiev-Gravur Alle Nummernkreise wurden nach Archivunterlagen und bisher aufgetauchten Carl Zeiss Jena-Contaxen aufgestellt. Die Zahlen und Jahresangaben stehen für die derzeitige Schätzung des Autors.